Mediation

Mediation:
Auf dieser Seite beantworte ich Ihnen ein paar wichtige Fragen zum Thema Mediation, die mir als Mediator häufig gestellt werden.

Was ist eine Mediation?

Eine Mediation ist ein freiwilliger, strukturierter und außergerichtlicher Prozess zur Vermittlung bei Konflikten zwischen mindestens 2 Konfliktparteien mit einem neutralen Dritten – dem/der Mediator*in.

Was ist meine Rollen und Aufgaben als Mediator in der Mediation?

Mediator*innen leiten den Prozess und führen die Konfliktparteien (Mediand*innen) durch die einzelnen Phasen der Mediation. Dabei achten wir darauf, dass der Konflikt nicht weiter getragen wird und dass das Gesprächsklima stets für alle Beteiligten angenehm bleibt. Mit gezielten Fragen, Moderationen und Methoden sorgen Mediator*innen für die erfolgreichen Schritte zur Lösung. Als neutrale*r Dritter sind wir immer allparteilich und wie alle am Konflikt beteiligten Parteien zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Wie läuft eine Mediation ab?

In der Regel nimmt eine der Konfliktparteien Kontakt zu Mediator*innen auf. Dabei wird das Konfliktthema kurz geschildert. Sind beide Konfliktparteien bereit für eine Mediation, wird ein Termin vereinbart und ein Mediationsvertrag geschlossen. Die Kosten teilen sich die beiden Mediand*innen hälftig und zahlen sie am Ende jeder Sitzung. Gemeinsam wird nun strukturell in den verschiedenen Prozessschritten gearbeitet. Jede Konfliktpartei erhält den nötigen Raum ihre Sicht des Konfliktes detailliert darzustellen und zu schildern. Am Ende werden die Lösungsvorschläge der Mediand*innen zusammen getragen und gemeinsam auf ihre Verträglichkeit geprüft. Haben die beiden Konfliktparteien für sich passende Lösungen gefunden, werden diese in einer Vereinbarung festgehalten und unterzeichnet. Diese Vereinbarungen sind rechtskräftig. In den meisten Fällen gibt es eine Nachsitzung zur Kontrolle über die Einhaltung der Vereinbarungen.

Was sind die Vorteile einer Mediation?

Gegenüber gerichtlichen Verfahren ist eine Mediation kostengünstiger. Während einer Mediation wird kein Recht gesprochen, sondern Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Die Mediand*innen haben jederzeit die Möglichkeit eine externe Beratung einzuholen (zum Beispiel durch einen Anwalt, Behörden oder Verbände). Bei einer Mediation werden generell nur Lösungen erarbeitet, die für beide Parteien gewinnbringend und verträglich sein können. Es werden keine Lösungen vereinbart, die eine der Parteien nicht wünscht. Eine persönliche Weiterentwicklung im Konfliktbewusstsein ist durch das Mediationsverfahren und seinen Methoden möglich. Mediationen können präventiv bei zukünftigen Konflikten helfen. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Mediation ist die Möglichkeit zur Wahrung der zwischenmenschlichen Beziehung.

Ein kleines Beispiel: Herr M. und Herr B. bewohnen jeweils eine Doppelhaushälfte mit einem kleinen Garten in Thüringen. Sie pflegen seit gut 6 Jahren eine freundschaftliche Nachbarschaftsbeziehung. Allerdings hat Herr B. einen alten Schuppen, der mit 4m² auf das Grundstück seines Nachbarn Herr M. ragt. Herr M. plant nun einen Umbau seines Gartens und einigte sich mit Herrn B. darauf, diesen Schuppen abzureißen, da er durch sein Alter sehr unansehnlich geworden ist. Nun sind einige Monate vergangen und Herr B. hielt sich bisher nicht an seinen Teil der Abmachung. Immer häufiger kommt es zu Konflikten zwischen den beiden Nachbarn und die Beziehung ist angespannt. Herr M. ist bereit diesen Konflikt zu Gericht zu bringen, um dort sein Recht einzufordern. Der Frau von Herrn M. ist das allerdings sehr unangenehm, da sie die nachbarschaftliche Beziehung zu Familie B nicht gefährden möchte. Sie möchte auch die zukünftigen sommerlichen Grillabende weiterhin mit ihren Nachbarn verbringen. Und so bittet Frau M. ihren Mann und Herrn B. eine Mediation als alternative Konfliktlösung wahrzunehmen, damit nicht nur der Konflikt gelöst wird, sondern auch die freundschaftliche Nachbarschaft erhalten bleibt.

Wann ist eine Mediation möglich und welche Grenzen gibt es?

Grundsätzlich ist eine Mediation in allen Bereichen und bei allen Konflikten anwendbar. Da eine Mediation verschiedene Formen (z.B.: Co-Mediation) und Bereiche (z.B.: Soziales, Erbe, Teams, Wirtschaft, etc.) aufweisen kann, liegen die Grenzen im persönlichen Bereich des Mediators und an der Bereitschaft der Medianten eine gemeinsame Lösung zu finden.