Streitschlichter

Die Ausbildung von Streitschlichter*innen oder Konfliktlots*innen, ist ein wichtiges Element zur Prävention von Mobbing und Konflikten im Schulalltag und über diesen hinaus. Gerade für diesen Bereich zählt der Grundsatz, Mediation als Haltung. Streitschlichter sind eine Bereicherung für  Klassenverbände und andere Soziale Gruppen.

 

Schüler*innen  lernen Konflikte untereinander zu lösen und nur auf die Hilfe eines Erwachsenen zurück zugreifen, wenn sie alleine nicht weiterkommen. Das Verständnis für die Konflikte von Kindern ist ein anderes und sollte von Erwachsenen, auch als dieses wahrgenommen und geachtet werden. 

Streitschlichter*innen unterstützen ihre Mediand*innen als Peers, da sie in der Selben Alltagsstruktur und im sich im selben Sozialraum befinden. Sie teilen häufig ähnliche Interessen.

Sie tragen im Verband zu einem harmonischen Klima bei. Darüber hinaus sind die Aufgaben auch, die Mobbing- und Konfliktprävention und der erhalt eines guten Miteinander.

Klassen und Gruppen, die aktiv mit Streitschlichter*innen arbeiten, haben die Chance auf einen festeren Zusammenhalt, eine höhere Achtsamkeit untereinander und sind eine Erleichterung für neue Mitschüler*innen oder Lehrkräfte. Sie wachsen in einer vernünftigen Streit- und Debattenkultur zusammen und wachsen zu selbstsicheren demokratischen Erwachsenen  heran. 

Streitschlichter*innen sind junge Mediator*innen, sie lernen die Mediation als Haltung von Klein auf. Ihr Tätigkeitsfeld beschränkt sich nicht nur auf die Schule, sondern auf alle Bereiche des sozialen Miteinanders wie z.B. Sportvereine, Kinder- und Jugendgruppen oder der eigenen Familie.

Die Ausbildung

Für die Ausbildung von Streitschlichter*innen gibt es viele Konzepte. Ich orientiere mich an der Handreichung von Ottmar Hanke (Konfliktlotse in 30 Stunden 2007), da diese die geltenden Phasen einer Mediation beinhaltet. Zusätzlich habe ich eigene Elemente aus meiner pädagogischen Erfahrung einfließen lassen, um den individuellen Ansprüchen der zukünftigen Streitschlichter gerecht zu werden und aktuelle Erkenntnisse zu berücksichtigen. Die Ausbildung passiert somit in 5-7 Tagen zu 4-6 Stunden (Pausen inbegriffen). Die abweichenden Zeiten erklären sich daraus, dass der Kurs als Wochenkurs oder als Nachmittags-/ Wochenendkurs angeboten wird. Ein Beispiel für einen Ablauf:

  • Vorbereitungs- und Kennenlerntreffen (ca. 1 Stunde)
  • 1. Tag – Einführung und Umgang mit Gefühlen und Emotionen (4-6 Stunden)
  • 2. Tag – Ich und der Konflikt – Training der 1. Phase (4-6 Stunden)
  • 3. Tag – Gesprächstechniken (z.B. aktives Zuhören, Zusammenfassen, etc.)  – Training der 2. Phase (4-6 Stunden) 
  • 4. Tag – Die Ich-Botschaft (oder Giraffensprache) – Training der 3. Phase (4-6 Stunden)
  • 5. Tag – Training der Phasen 4 und 5 – Zeit für offene Fragen (4-6 Stunden)
  • 6. Tag – Vormittag – Training mit Videoauswertung / Nachmittag theoretische und praktische Prüfung – Abschlussrunde  (4-6 Stunden)
  • Zertifikatübergabe – gerne öffentlich wirksam (z.B. Aula oder Klassenverband) (ca. 30 Min.)

Die Ausbildung beinhaltet viele Kooperationsspiele und jede Menge aktive Parts. Gerade im Primaren Bildungsbereich ist das spielerische Lernen unabdingbar, um den Kindern oder auch Jugendlichen eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu ermöglichen.